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von Got zu Patronen vnd schuz hailligen gesezt. Die angeblichen Ritualmordopfer Andreas von Rinn und Simon von Trient – und die Folgen

Vortrag mit Prof.em. Dr. W. Frey

31. März 2015


Kath. Gemeindehaus Kriftel - 19.30 Uhr
Kapellenstr. 1a, Kriftel


Eine entgeisterte Tiroler Lehrerin und engagierte Kämpferin gegen das Verdrängen unheilvoller Traditionen berichtet am 2. Dezember 2014 [!] in der Österreichischen Zeitung „Der Standard“ über eine frömmlerische Gedenkveranstaltung am 13. Juli 2014 zu Ehren des angeblichen jüdischen Ritualmordopfers Andreas von Rinn in Rinn über Hall in Tirol. Zwar wurde der Feiertag des „Märtyrerkindes“ längst aufgehoben, doch kommen dort jährlich noch immer viele Verehrer des angeblichen Mordopfers aus dem 15. Jahrhundert aus Deutschland, Österreich, Italien zusammen, um ihn mit Messen, Prozessionen, Litaneien, Fürbitten zu feiern und ihn um Beistand in allen möglichen Nöten zu bitten.

Im Parallelfall des Simon von Trient, der dort 1475 von Juden ermordet worden sein sollte, sind die Verehrer nach der auch hier erfolgten Aufhebung des Kultes stiller geworden, aber es gibt sie auch dort noch. Und es gibt eine von beiden Lügenden (um Martin Luthers Formulierung aufzugreifen) ausgehende unheilvolle Tradition, die in Tirol bis heute weiterwirkt, aber auch weit über dieses Land hinaus. Diese Tradition und ihre Funktion in der Geschichte nicht nur der Frömmigkeit, die lange Zeit von der katholischen Kirche gestützt und benützt wurden, geht Prof. Frey nach und beleuchtet ihre Rolle in der Geschichte des Antijudaismus und des Antisemitismus.