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„Machloikes“ - Jüdisches Leben im Frankfurt der 1950er Jahre

Lesung mit Michel Bergmann

09. November 2017


Stadtmuseum - 19.15 Uhr
Burgstr. 11, Hofheim


Frankfurter Juden, einige haben den Holocaust überlebt. Sie werden aber keineswegs freudig begrüßt von ihren ehemaligen Nachbarn oder Verfolgern. Als Handelsvertreter, Teilacher, schlagen sich einige durchs Nachkriegsleben. Von ihnen erzählte Michel Bergmann bereits in seinem ersten Roman „Die Teilacher“, aus dem er schon 2010 im Kunstverein gelesen hat. Ein Lesegenuss trotz des höchst ambivalenten Inhalts: Machloikes“ – Ärger, Probleme, trouble – ist der zweite Teil der Trilogie.

Die Teilacher, erfahrene Menschenkenner und sympathische Melancholiker, können zwar in zehn Sprachen schlagfertig antworten und Witze machen, doch gleich darunter verbirgt sich das Grauen ihrer Erinnerung. Aber man will sich auch nicht aufgeben. Wofür hat man überlebt?

Bergmann erzählt von bewegenden Momenten mit einer fürsorglichen Nonchalance, die jedem Pathos entgegenwirkt. Wir lernen schon junge Vertreter der nächsten Generation kennen, die die gleichen Machloikes haben wie andere Überlebende. Davids Söhne suchen wie alle anderen einen Neuanfang. Wie ihre Eltern leben sie im ständigen Bewusstsein des Massengrabes, in dem alle übrigen ihrer Verwandten liegen.

Michel Bergmann, 1945 als Kind jüdischer Eltern in einem Schweizer Internierungslager geboren, zog nach Stationen in Paris nach Frankfurt. Der Stadt und dem jüdischen Leben der fünfziger Jahre hat er mit „Machloikes“ ein Denkmal gesetzt.

Eintritt 8 €, für Mitglieder des Kunstvereins und der CJZ 6 €, ermäßigt 4 €.
Vorverkauf im Stadtmuseum und in den Hofheimer Buchhandlungen.
Reservierung unter www.kunstvereinhofheim.de.

In Kooperation mit dem Stadtmuseum Hofheim, dem Kulturverein Hofheim und der Vereinigung „Gegen Vergessen – Für Demokratie“