Vortrag mit Bildern von Dr. Helga Krohn

14. November 2011

Evangelische Limesgemeinde - 20.00 Uhr
Ostring 15, Schwalbach am Taunus

„Es war richtig, wieder anzufangen“, sagte Ignatz Bubis bei der Einweihung des Jüdischen Gemeindezentrums 1986 rückblickend auf die Entwicklung der Jüdischen Gemeinde. Erst mehr als vierzig Jahre nach der Vertreibung und Vernichtung der Juden in der Zeit des Nationalsozialismus wagten Überlebende des Holocaust, Zurückgekehrte und nach 1945 hier Geborene, eine Zukunft in Deutschland für sich als gesichert anzusehen. Inzwischen ist ein weiteres Vierteljahrhundert vergangen, und die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main hat sich mit rund 7.000 Mitgliedern, ihren Synagogen, einer Schule und sozialen Einrichtungen zu einer sehr stabilen Gemeinschaft entwickelt, zu der Juden unterschiedlicher religiöser Richtungen wie auch nichtreligiösen Juden gehören.

Der mit Fotos illustrierte Vortrag spannt einen Bogen von den schwierigen ersten Nachkriegsjahren bis in dem 1990er Jahre – von der Frage „Bleiben oder gehen“ bis zur frei gewählten Einwanderung von Juden aus Osteuropa am Ende des Kalten Krieges.

Der Frankfurter Jüdischen Gemeinde und ihren einflussreichen Persönlichkeiten kam nach 1945 eine besondere Rolle zu. Die Darstellung ihrer Geschichte bietet deshalb zugleich einen Zugang zur Nachkriegsgeschichte der Juden in Deutschland.

Helga Krohn war viele Jahre Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Jüdischen Museums Frankfurt am Main. Sie war Kuratorin zahlreicher Ausstellungen und ist Autorin mehrerer Arbeiten zur jüdischen Geschichte Frankfurts. Ihre letzte Arbeit ist das 2011 erschienene Buch: „Es war richtig, wieder anzufangen“. Juden in Frankfurt am Main seit 1945, 368 Seiten, Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt am Main, 29.90 Euro, (Buchcover oben links).

Eintritt frei

In Kooperation mit dem Kulturkreis GmbH Schwalbach am Taunus, Ev. Limesgemeinde Schwalbach